Die Collage

„Collage-Technik ist die systematische Ausbeutung des zufälligen oder künstlich provozierten Zusammentreffens von zwei oder mehr wesensfremden Realitäten auf einer augenscheinlich dazu ungeeigneten Ebene – und der Funke Poesie, welcher bei der Annäherung dieser Realitäten überspringt.“ (Max Ernst)

 

Stiermetallcollage

Sehr aufwändig: Künstler John Lopez baut lebensgroße Skulpturen aus Altmetall (Quelle: boredpanda.com)
Die Methode, Wörter und Bilder aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang zu lösen und sie möglichst zufällig neu zusammenzustellen, zählt zu den wichtigsten – und umfassendsten – künstlerischen Techniken des Surrealismus. André Breton war sogar der Ansicht, der Beginn des Surrealismus müsse auf 1920 datiert werden, das Jahr der ersten Collagen Max Ernsts.

Formen surrealistischer Neukombinationen von Zeichnungen, Fotografien, Fotogrammen und Textversatzstücken sind zum Beispiel „ciné-poèmes“, also Filmgedichte, Collagen und „Cadavre exquis“ – schriftliche oder gezeichnete Gemeinschaftsproduktionen.

Die surrealistischen Künstler übertragen in diesen Werken die Techniken der filmischen Montage auf das unbewegte Bild und experimentieren mit optischen Effekten. Der tschechische surrealistische Künstler und Theoretiker Karel Teige verstand die Fotomontage sogar als „statischen Film“. Ganz im Sinne eines filmischen Surrealismus werden Bilder und Texte, wird also „Wirklichkeit“ zerlegt, verformt und ihre Elemente zu einer neuen Realität zusammengefügt.

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