UN CHIEN ANDALOU

„Das Drehbuch wurde in weniger als einer Woche nach einer sehr einfachen Regel geschrieben, für die wir uns in voller Übereinstimmung entschieden hatten: keine Idee, kein Bild zuzulassen, zu dem es eine rationale, psychologische oder kulturelle Erklärung gäbe.“
Luis Buñuel, 1982

UN CHIEN ANDALOU

UN CHIEN ANDALOU wurde von Luis Buñuel und Salvador Dalí in nur einer Woche nach der Methode des „automatischen Schreibens“ entworfen. Ausgangspunkt waren zwei Träume der Autoren. In weiteren zwei Wochen wurde der Film 1929 im Studio in Billancourt bei Paris und in Le Havre gedreht.

Während der Premiere am 6. Juni 1929 im Studio des Ursulines in Paris spielte Buñuel abwechselnd argentinische Tangos und Wagners Tristan und Isolde auf einem  Grammofon. Er hatte sich Steine in die Taschen gesteckt, mit denen er sich im Falle eines Skandals verteidigen wollte. Der Film wurde jedoch begeistert aufgenommen und Buñuel und Dalí – als erste Filmemacher – Mitglieder der surrealistischen Gruppe um Breton.
UN CHIEN ANDALOU  lief mehrere Wochen lang in Paris und wurde noch im selben Jahr weltweit in Filmklubs und Avantgarde-Zirkeln gezeigt, unter anderem beim  Internationalen Kongress des unabhängigen Films in La Sarraz (Schweiz), in Barcelona und in Amsterdam. Die deutsche Erstaufführung fand erst am 15. März 1963 in Berlin statt.

Als Rebellion gegen die „bürgerliche“ Kunsterwartung bricht der Film mit der erzählerischen Logik, die Bilder sind unvermittelt und schockhaft montiert. Er verlangt eine surrealistische Betrachtungshaltung: Sehen ohne Kontrolle der Vernunft.

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